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Die Geschichte des Hofes Peterssen

Ein persönlicher Einblick in die Geschichte und die Tradition meines Hofes.

Moin ! 

Ich bin Dirk Peterssen. Bauer auf Pellworm. 

Ich habe den Hof  von  meinen Eltern  übernommen. Mein Vater wiederum von seinen Eltern.
Also ein Stück Tradition und Inselgeschichte.

Seit über 200 Jahren ist der Hof am Liliencronweg im Familienbesitz. 

Seit 250 Jahren ist unsere Familie auf Pellworm ansässig.
 

Wo liegt Pellworm?

Pellworm ist eine Insel in der Nordsee, umgeben von einem 28 km langen und 8 Meter hohen Deich.  

3600 Hektar beeindruckende weite Landschaft , eine grüne Marschinsel mit einem Himmel…

…einem Himmel, der nirgendwo so schön und vielfältig erstrahlt.

Pellworm, eine Perle in der Nordsee!

Pellwormer Geschichte

Der Kampf gegen die Naturgewalten prägt den Charakter der Insel und ihrer Bewohner.

1362 wurde Pellworm bei einer besonders schweren Sturmflut vom Festland abgetrennt, 1634 wurde die alte Insel Strand durchtrennt und es entstand Pellworm.

Nur durch unermüdlichen Deichbau konnte Pellworm vor weiteren Sturmfluten geschützt werden, denn die Insel liegt etwa einen Meter unter dem Meeresspiegel.

Ungefähr 1200 Menschen leben auf der südlich von Sylt gelegenen Insel.

Mein Werdegang

Ich begann im Alter von 16 Jahren meine Ausbildung zum Landwirt.

Danach besuchte ich die Fachschule und anschließend machte ich die Meisterprüfung.

Mit 22 Jahren habe ich den Betrieb mit 34 Milchkühen und 40 Hektar Betriebsfläche  übernommen und diesen ein Jahr später auf ökologischen Landbau umgestellt.

Zu der Zeit steckte die Vermarktung von Bioprodukten noch in den Kinderschuhen.

Parallel dazu habe ich mit einem anderen Betrieb eine Betriebsgemeinschaft in GBR-form gegründet. Zusammen hatten wir damals einen Betrieb mit ca. 90 Milchkühen und 100 Hektar.

Im Rahmen einer Erzeugergemeinschaft für ökologische Produkte haben wir u.a. in der Meierei Biomilch verarbeitet. 

Nach 10 Jahren Bioanbau habe ich den Betrieb zurückumgestellt. Die Betriebsgemeinschaft wurde aufgelöst und ich bewirtschaftete mittlerweile allein einen Betrieb mit 100 Kühen und 100 Hektar.

Der Weg zum Wagyu Rind

Die Viehhaltung spielte in unserer Familie immer eine wichtige Rolle, insbesondere die Milchviehhaltung.
Bis 2021 habe ich auf meinem Betrieb ca. 120 Milchkühe gehalten.
Vor allem aus arbeitswirtschaftlichen Gründen habe ich die Milchviehhaltung aufgegeben und mir eine Neuausrichtung des Betriebes überlegt.
Zuerst aus Neugier wurde mit der Rasse Wagyu experimentiert. 
Als der erste Ochse geschlachtet wurde, zeigte sich schon bei der einfachen Kreuzung zwischen dem Holstein-Milchrind und der japanischen Fleischrasse ein beeindruckendes Ergebnis bezüglich der Fleischqualität und vor allem der Marmorierung.

Somit ging der Weg von der Holstein Friesen Milchkuh zur Wagyu Mutterkuh weiter!

2021 kamen die ersten Shorthornrinder dazu, eine mittlerweile seltene Haustierrasse, die ich versuche zu erhalten.

Traditionelle Form der Tierhaltung 

Insgesamt halte ich jetzt ca. 150 Rinder, davon ca. 45 Mutterkühe, die im Frühjahr ihr Kalb bekommen. Schwerpunkt Mai, damit das Kalb die ersten sechs Lebensmonate draußen auf der Weide  verbringen kann. Das Kalb läuft ca. 10 Monate bei der Mutterkuh.
Alle Kälber bleiben auf dem Betrieb.
Die Kälber werden nicht enthornt.
Es gibt keine Anbindehaltung auf dem Betrieb, das bedeutet die Tiere sind im Winter in einem Laufstall untergebracht, wo sie sich frei bewegen können.
Alle männlichen Kälber werden Ochsen, das heißt sie werden im Alter von ca. sechs Monaten kastriert.
Ochsen sind friedvoller im Umgang, die täglichen Zunahmen gehen zurück, der Marmorierungsgrad und somit die Fleischqualität wird noch besser.
Ich bewirtschafte ca. 90 Hektar, davon sind ungefähr 75 ha Grünland. Vom Grünland werden ca. 45 ha als Weideflächen genutzt, auf denen die Rinder im Sommer (Mai bis November) weiden.
Die restlichen Flächen werden für die Gewinnung des Winterfutters genutzt.
Winterfutter ist Heu, Grassilage und Ganzpflanzensilage aus verschiedenen Getreidearten wie Hafer, Gerste und Triticale.
Diese Betriebsform passt gut nach Pellworm, traditionell gibt es viel Grünland und auch Weidehaltung. 
Das Fleisch wird klimafreundlich erzeugt. Wie schon erwähnt, überwiegend Grünland, Grünland bedeutet CO2 Speicher. Grünland steht nicht in Nahrungsmittelkonkurrenz zum Menschen.
Außerdem bietet Grünland Lebensraum für Wiesenvögel und dem Feldhasen.
In diesem Fall bedeutet es Klimaschutz durch bewussten Fleischverzehr. 


- Dirk Peterssen

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